ALLTAGSFORSCHUNG –
EINE GEBRAUCHSANLEITUNG

Lecture-Performance und Festival-Farewell-Party

Termin:So, 16.10.11, 20 Uhr
Ort: fluc, Praterstern 5, 1020 Wien
Eintritt frei!

Das Institut für Alltagsforschung wurde 2010 von Mitgliedern der Performance-Company red park (D/A) gegründet mit dem Ziel der Erforschung, Unterwanderung und Revolutionierung der alltäglichen Verhältnisse. Am letzten Abend des Urbanize!-Festivals erzählt das Institut in einer Lecture-Performance von Arbeit und Alltag, präsentiert obskure Objekte aus dem Archiv und stellt einige steile Thesen über das Alltagsleben in den Raum. Wissenschaftlich streng unkorrekt, aber ungemein lehrreich.

Die Expeditionen 2011 in Wien, Frankfurt am Main und Göttingen führten auf einen Campingplatz und an den Flughafen, in Einkaufsstraßen und in eine Stadt, die nicht existiert. Erforscht wurden der Alltag der Zukunft, Shopping-Routinen und -Träume oder Möglichkeiten alltäglicher Zeitverschwendung. Techniken wie Videoüberwachung und kreative Kartierung, direkte Aktionen zur Verschönerung des Alltags, Liveticker zur Berichterstattung aus dem ganz normalen Leben, Selbstversuche und der Einsatz von Instructions und Scores gehören zu den regelmäßig eingesetzten Researchtools.

Beim Farewell-Abend des Urbanize!-Festivals 2011 greift das Institut für Alltagsforschung auf ein Neues tief in seine Toolbox und gewährt Einblicke in den Alltag der Alltagsforschung. Anschließend Festival-Farewell mit Musik, Drinks und Abschiedstränen.

Konzept: Institut für Alltagsforschung
Text, Präsentation: Lars Schmid
Performance: Lars Schmid / Jörg Thums
Musik: p.K. one
Liveticker: Hanna Kessler
DJs Farewell Party: IWI Sound System

Institut für Alltagsforschung: Lars Schmid / Jörg Thums, www.alltagsforschung.org

In Kooperation mit fluc.

GEHSTEIG GUERRILLEROS: EIN STRICH IN DER LANDSCHAFT

Grenzerkundungen zwischen Stadt und Land(-schaft)

Termin: So, 16.10.11, 13 Uhr
Treffpunkt: Verteilerkreis – Straßenbahnlinie 67, Station Am Landgut
Bei jedem Wetter!

 

Die unaufhörliche Ausbreitung der Stadt in die Landschaft – die Urbanisierung und Entdifferenzierung – URBANIZE! – sind das Motiv. An der Kante der Stadt, zwischen bebautem Raum und weitem Land wird das Verschwimmen der Grenzen durch eine gemeinsame Aktion sichtbar und ein Gefühl des Übergangs und "Dazwischen-Seins" erfahrbar. Mit selbst angefertigten Messgeräten wird eine Horizontale auf die unregelmäßig gewachsene Vegetation übertragen. Viele Hände versuchen nach dieser Vorlage eine gemeinsame Linie im natürlichen Chaos zu finden, ein Baum nach dem anderen erhält eine klare Zweiteilung und Zuordnung in oben und unten, das Eine und das Andere.

Planungsversuche, die darauf abzielen, die Zukunft einzufrieren, Zustände zu fixieren und klare Grenzen zu definieren, doch dabei die ortseigenen Prinzipien negieren werden als Absurdität entlarvt. Sobald der Betrachter seinen Blickpunkt verlegt, beginnt das Prinzip der geometrischen Logik zu kippen, das abgeschlossene System bricht auf und der Horizont vor den Augen verschwimmt mit den Bäumen im Hintergrund. Aber auch, wenn der Standpunkt der Beobachtung nicht gewechselt werden sollte und wenn nur genügend Zeit verstreicht, wird sich zeigen wie die Natur ihre eigene Logik der Ordnung durchsetzt. Aus einem Strich in der Landschaft werden viele, aus einer Sichtweise werden Augenblicke. 

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Eine Aktion der Gehsteig-Guerrilleros – Kollektiv für urbane Interventionen und spontanen Stadtgebrauch (Alexander Hartmann, Anna Lindner, Elias Rubin, Theresa Schütz, Rainer Steurer, Josef Wiesner, Katharina Zerlauth, René Ziegler). Weitere Informationen: www.gehsteigguerrilleros.net